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MiniTec iCAD Assembler unter Linux

Ein kurzer Test hat gezeigt, daß das neue 3D-Konstruktionstool für Bauteile von MiniTec auch unter Linux läuft, obwohl es eigentlich für Windows programmiert wurde.

iCAD Assembler ist ein eigenständiges Planungs- und Konstruktionstool für den Maschinenbau, mit dem der Anwender Zugriff auf MiniTec-Bauteile hat und ohne zusätzliches CAD-Programm konstruieren kann. Wie beim Vorgänger iCAD gibt es auch hier wieder Assistenten, die beim Konfigurieren von Förderbändern, Arbeitsplätzen, Linearachsen etc. helfen. Desweiteren sind direkte Schnittstellen zu verschiedenen CAD-Programmen dabei, auch der Export in verschiedene CAD-Formate sowohl in 2D als auch in 3D ist möglich.

Die Software ist kostenlos und kann z.B. über die MiniTec-Homepage angefordert werden.

Um das Tool unter Linux überhaupt zum Laufen zu bringen, muss natürlich der Windows-wrapper wine installiert sein (wine is not an emulator 😉 ), das von dem meisten Distributionen mitgeliefert wird. Alternativ kann es auch aus dem Quellcode kompiliert werden. Für meinen Test habe ich wine 1.1.10 und auch die aktuelle stable-Version 1.2.2 verwendet, mit beiden lief iCAD Assembler in Version 1.8.2 auf Anhieb, es musste nichts speziell konfiguriert werden.

Die Daten der CD/DVD habe ich komplett in einen lokalen Ordner kopiert, ein Aufruf direkt von CD ist sicher auch möglich. Anschliessend kann das Programm direkt aus dem Programmordner gestartet werden:

$ cd ~/bin/ccAssembler_1_8_2
$ wine ccAssembler.exe

Da es sich um eine 3D-Konstruktionssoftware handelt, sollte ein 3D-fähiger Grafikkartentreiber installiert sein und auch funktionieren. Bei mir läuft es mit einer etwas älteren Intel-Onboard-Grafik; wer aber produktiv damit arbeiten will, sollte schon eine dickere Grafikkarte zur Verfügung haben. Als Linux-Distribution verwende ich ein aktuelles Debian GNU/Linux 6 (squeeze, momentan noch testing) mit xfce4-Desktop; compiz oder ähnliche Desktopeffekte sind nicht aktiviert.

Nachtrag:

So ganz problemlos läuft es noch nicht. Das Einfügen von Einzelkomponenten gelingt, allerdings brechen die Konfigurationsassistenten wegen fehlender DLLs ab. Diese lassen sich aber nachinstallieren, am schnellsten über das winetricks-Script:

$ sh Downloads/Software/wine/winetricks corefonts vcrun2005 vcrun6

Danach funktionieren die Assistenten und als netter Nebeneffekt sind auch die Systemdialoge in Deutsch.

Da wine auch auf anderen Systemen zur Verfügung steht, sollte sich der iCAD Assembler dort auch ausführen lassen, also z.B. unter MacOSX oder BSD-Systemen. Dies konnte ich Mangels entsprechender Installationen aber noch nicht testen.

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Dieser Beitrag wurde am Samstag, 22. Januar 2011 um 10:45 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Anwendungssoftware abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen. Du hast die Möglichkeit einen Kommentar zu hinterlassen, oder einen Trackback von deinem Weblog zu senden.

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