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Youtube-Beiträge herunterladen

Dienstag, 04. August 2015 von Thorsten Jenal

Ich bin schon öfters gefragt worden, wie man etwas von youtube herunterlädt, entweder als Filmdatei direkt oder z.B. die Audiospur als MP3. Zwar gibt es einige Webdienste, Browserplugins oder Programme, die sowas versprechen, aber wer ein wirkliches Tool sucht, mit dem man jede Anforderung erschlagen kann, der wird um youtube-dl nicht herum kommen.

Das Tool ist natürlich OpenSource und im Endeffekt ein kleines Python-Script, dass es für alle relevanten Desktop-Systeme gibt, also unixoide wie Linux, *BSD oder auch MacOSX, aber es gibt auch einen Windows-Port. Der Einfachheit halber beschreibe ich hier nur die Verwendung von youtube-dl unter Linux, da man dort das Script inklusive sonstiger Abhängigkeiten (wie ffmpeg oder libav) einfach über den Paketmanager installieren kann. Bei Ubuntu-basierten Linux-Distris sollte also ein einfaches

$ sudo apt-get install youtube-dl

genügen, um direkt loszulegen.

Beispiel 1 – ein Video herunterladen:

$ youtube-dl https://www.youtube.com/watch?v=fi3nJBlJs48

Und nach kurzer Zeit hat man das Video als mp4-Datei auf der Platte liegen.

Beispiel 2 – verfügbare Formate anzeigen und auswählen:

$ youtube-dl -F https://www.youtube.com/watch?v=fi3nJ

Dieser Schalter zeigt die verfügbaren Auflösungen an, in dem ein Video vorliegt; normalerweise versucht youtube-dl das beste Format herunterzuladen. Man kann das Format aber auch auswählen:

$ youtube-dl -f 22 https://www.youtube.com/watch?v=fi3nJBlJs48

Beispiel 3 – Audiospur eines Videos als mp3 ablegen:

Mein persönliches Highlight von youtube-dl ist allerdings die Möglichkeit, die Audiospur aus einem Video zu extrahieren und als mp3 zu speichern. Damit habe ich mir schon einige MP3-Schätze in meine Musikbibliothek gepackt, die man sonst nirgends mehr bekommt.

$ youtube-dl --extract-audio --audio-format mp3 
https://www.youtube.com/watch?v=DTV92wqYjfA

Beispiel 4 – komplette Playlist in mp3 konvertieren:

$ youtube-dl --extract-audio --audio-format mp3 -i 
https://www.youtube.com/playlist?list=PL6AA8F858697677CA

Der Schalter „-i“ sorgt dafür, dass bei einem Fehler mit dem nächsten Eintrag weitergemacht wird, z.B. wenn die lustige Meldung „Dieses Video ist in ihrem Land nicht verfügbar …“ kommt. Es gibt noch weitere Optionen, z.B. „–playlist-start 119“, was erst bei Eintrag Nr. 119 anfängt, die Playlist zu laden. Die Optionen findet man natürlich in der Hilfe (also youtube-dl –help) oder auch in der Dokumentation.

Man kann youtube-dl auch mit Linklisten in Form einer Textdatei füttern, um so z.B. mehrere Episoden von irgendetwas in einem Rutsch in ein beliebiges Format herunterzuladen.

Man sollte übrigens immer schauen, dass man die neueste Version von youtube-dl installiert hat. Entweder sorgt das Paketmanagement unter Linux dafür, bei manchen LTS-Versionen kann das aber schon nicht mehr der Fall sein. Hier kann man entweder ein zusätzliches Repositorie einbinden oder man installiert youtube-dl manuell, wie das hier beschrieben wird. Windows-User rufen youtube-dl mit dem Schalter „-U“ auf, um ein Update anzustossen. Allerdings haben Windows-User den Nachteil, dass sie zwar ein Install-Paket in exe-Form mit Python bekommen, aber sich um den Rest wie ffmpeg zum konvertieren selber kümmern müssen. Daher nutze ich youtube-dl fast ausschliesslich auf meiner Linux-Kiste, zur Not geht auch eine VM, z.B. unter VirtualBox.

Ein Browserplugin wäre natürlich super, aber im Fall von youtube-dl mit seinem Komplettpaket an Möglichkeiten schmeisse ich zumindest lieber die Kommandozeile an :). Achso, youtube-dl unterstützt übrigens nicht nur Youtube, sondern auch andere Videoplattformen. Und da es OpenSource ist, kann man es auch selbst erweitern, solange man denn über die entsprechenden Programmierkenntnisse verfügt.

 

youtube-dl – https://rg3.github.io/youtube-dl/

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